Lehrveranstaltung: Texte digital edieren und computerlinguistisch analysieren. Eine Einführung (SoSe 2019)

• Kursleitung: Dr. Max Hadersbeck, Prof. Dr. Mark Hengerer

Inzwischen werden in etwa 20% aller Stellenanzeigen im Bereich Geschichtswissenschaften spezielle IT-Kenntnisse verlangt, u.a. im Bereich digitale Editionen. Wir haben in den letzten Jahren einen innovativen xml-Editor entwickelt (https://www.squirrel.uni-muenchen.de/index.html), der wie fast alle online-Publikationsformate bislang noch einen großen Nachteil hat: es gibt zwar Möglichkeiten für das Durchsuchen der Texte, aber wie finden Sie mit der Eingabe ihres Namens eine Person, die in einem Text metaphorisch als „Bärenhäuter“ bezeichnet wird? Vielleicht möchten Sie auch alle Stellen untersuchen, in denen das Wort „nachdenken“ vorkommt; wie finden Sie dann elektronisch: „x dachte über ein Problem nach“?

Diese für die Nutzung digitaler Editionen extrem wichtigen Fragen hat sich die Computerlinguistik auch gestellt und eine weltweit beachtete Lösung gefunden. In München wird sich im Bereich der Edition des immateriellen Weltkulturerbes eingesetzt und weiterentwickelt (http://wittfind.cis.uni-muenchen.de/). Erfreulicherweise ist uns die Finanzierung eines Kooperationsprojektes gelungen, mit dessen Hilfe wir die Suchmaschinen-Technologie (lokale Grammatik) mit unserem Editor verbinden.

In der Übung nun vermitteln wir die einschlägigen Grundlagen der Editionswissenschaft und – an einem praktischen Fallbeispiel – der computerlinguistischen Aufarbeitung der Texte. Wir haben dafür Anleitungen entwickelt. In der Übung wollen wir dann tatsächlich üben, was vom Transkribieren bis zum Publizieren zu tun ist, sehen, was noch verbessert werden muss und dies umsetzen.