Squirrel - Edieren digital
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Die Idee

Die Erstellung von Transkriptionen und die Veröffentlichung von Editionen gehören zum Kernbereich der Geschichtswissenschaft. Beide Tätigkeiten sind schwierige und oft langwierige Prozesse und brauchen daher auch in der Lehre längere Zeiträume, individuelle Übung und professionelle Unterstützung. Ein wichtiger Grund für diesen besonderen Bedarf liegt darin, dass die drei Hauptkomponenten des Edierens, das Erlernen von Handschriften, das eigentliche Transkribieren und die Festlegung der definitiven Transkriptionsregeln über einen längeren Zeitraum parallel verlaufen. Die kritische Edition handschriftlicher Quellen, einst von nicht wenigen als altmodisch und wenig kreativ belächelt, erfährt durch die neuen digitalen Möglichkeiten IT-gestützter Analysen seit einigen Jahren eine neue Akzeptanz.

Um die geschichtswissenschaftliche Kernkompetenz im Bereich Transkription und Edition zu stärken, wurde am Historischen Seminar der LMU München zusammen mit der IT-Gruppe Geisteswissenschaften bereits im Jahr 2014 ein Editionsprojekt als auch technisches Pilotprojekt gestartet. Der Editor, den wir mit Blick auf Freuden und Leiden des wissenschaftlichen Edierens inzwischen Squirrel genannt haben, wurde im Wintersemester 2014/15 von Gerhard Schön (IT-Gruppe Geistes-wissenschaften, LMU) in Zusammenarbeit mit den Studierenden des Editionsprojekts „Die Briefe Erzherzog Leopold Wilhelms an Kaiser Ferdinand III. aus dem Reichsarchiv Stockholm“, unter Leitung von Prof. Dr. Mark Hengerer entwickelt. Seit Frühjahr 2017 wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Computerlinguisten Max Hadersbeck und seinem Team an der Verschränkung des Editors mit computerlinguistischen Analysetools (Unitex/GramLab) gearbeitet; die Weiterentwicklung wird vom Programm Lehre@LMU finanziell gefördert.

Squirrel trägt mithin dazu bei, zukunftsträchtige grundwissenschaftliche Forschungsstrukturen zu entwickeln und nachhaltig zu verankern. Damit kann die LMU in diesem sehr dynamischen Feld der digitalen Editionen teils aufschließen, teils in der Gruppe der führenden Universitäten bleiben.

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